Auf die Betty-Hirsch-Schule II mit Internat gehen blinde und sehbehinderte Mädchen und Jungen sowie Kinder ohne Sehbeeinträchtigung. Hier lernen alle Schülerinnen und Schüler in ihrem Tempo mit individueller Unterstützung und werden so perfekt auf den bestmöglichen Schulabschluss vorbereitet. Blinde und sehbehinderte Kinder können gemeinsam mit Kindern ohne Sehbeeinträchtigung lernen, ohne auf die volle Expertise einer Facheinrichtung verzichten zu müssen. Sie können sich in einer barrierefreien Lernumgebung voll auf die akademischen Inhalte konzentrieren und stressfrei lernen.
Durch die Corona-Pandemie hat sich auch an der Betty-Hirsch-Schule II der Schulalltag verändert. Klassenübergreifende Projekte sind gerade leider nicht mehr möglich. Die beliebten Nachmittagskurse, in denen z.B. die Jugendkunstschule besucht wurde, jahrgangsübergreifend musiziert oder Sport gemacht wurde, müssen pausieren. Auch Projekte mit externen Kooperationspartnern, wie z.B. mit der Jungen Oper, konnten leider nicht fortgeführt werden.

Die vergangenen Wochen und Monate haben auch an der Betty-Hirsch-Schule II von den Lehrerinnen und Lehrern viel Kreativität und Einsatz gefordert. Die Gesunderhaltung und der Gesundheitsschutz stehen bei allen Handlungen und Entscheidungen im Vordergrund. Besonders herausfordernd ist die Situation, wenn es zu Quarantänefällen oder einzelnen Erkrankungen kommt. Dann den Unterricht personell gut aufrechtzuerhalten, ist eine besondere Leistung.

Auch im corona-bedingten Fernunterricht hat die Betty-Hirsch-Schule II die Schülerinnen und Schüler mit und ohne Sehbeeinträchtigung begleitet. Und dabei viele digitale Fortschritte gemacht. Die mobilen Smartboards, die dank der Weihnachtsspende von DATEV anageschafft werden können – deren Antrag durch Gudrun Binz-Fietkau als Patin unterstützt wurde, werden den Unterricht zusätzlich bereichern. Schon jetzt konnte in einer Ausnahmesituation eine Lehrerin aus der häuslichen Quarantäne ihre Klasse über ein Smartboard unterrichten.
Durch die Möglichkeiten der Vergrößerung und der farblichen Gestaltung, die die Smartboards mit sich bringen, kann darüber hinaus in jedem Unterricht optimal auf die Wahrnehmungsfähigkeiten der Schülerinnen und Schüler eingegangen werden. Sie haben durch das Smartboard die Möglichkeit, eigenständig dem Unterricht zu folgen und Inhalte zu erfassen, von denen sie sonst aufgrund ihrer Blindheit oder Sehbehinderung ausgeschlossen wären. So erhöht sich ihr Lernerfolg.

Auch die Tablet-Computer, die dank der Spende der Gründer des Non-Profit-Forums angeschafft werden, helfen im Unterricht. Diese können nun wochenweise einer Klasse zugeordnet werden, eine für die Hygieneschutzmaßnahmen wichtige Erleichterung. Die blinden und sehbehinderten Schülerinnen und Schüler können auf den Tablet-Computern hilfreiche Apps kennen lernen, die sie dann auch Zuhause nutzen können. Sie erweitern ihre digitalen Kompetenzen und lernen den Umgang mit einem für sie wichtigen Hilfsmittel.
Mit den digitalen Medien kann die Betty-Hirsch-Schule ihre Schülerinnen und Schüler auf das Leben in einer immer stärker durch Digitalisierung geprägten Welt vorbereiten und die darin liegenden Chancen für Teilhabe und eigenständiges Lernen nutzen. Als digital kompetente Kinder und Jugendliche können sie auch Expertinnen und Experten in eigener Sache werden, die Chancen der Digitalisierung nutzen und auch dafür eintreten, dass auch im Bereich der Digitalisierung auf Barrierefreiheit geachtet wird. Darüber sind wir sehr froh und sagen ganz herzlich: DANKE!

Zur Info:
Die Nikolauspflege bietet blinden und sehbehinderten Menschen Hilfeleistungen an, fördert ihre schulische und berufliche Bildung sowie die gesellschaftliche und berufliche Teilhabe. Mit einer Bandbreite von der häuslichen Frühförderung bis in den Seniorenbereich ist die Nikolauspflege eines der führenden Kompetenzzentren für blinde, sehbehinderte und mehrfach behinderte Menschen aller Altersgruppen in Deutschland.
www.nikolauspflege.de

Michael Breiden
m.breiden@exec.de