Das 5. Stuttgarter Non-Profit Forum brachte in diesem Jahr zwei Neuerungen: Die Stadt Stuttgart trat in diesem Jahr als Partner auf und erstmals war die Veranstaltung hybrid: die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden in Präsenz in den Räumlichkeiten des Stuttgarter Rathauses und auch per Live-Übertragung begrüßt.
Den Anfang machte Prof. Klaus Hekking, Vizepräsident der European Union of Private Higher Education, mit einem Vortrag über die große Bedeutung, die Non-Profit Organisationen in unserem Sozialstaat übernehmen. Dabei darf erfolgreiches Unternehmertum aber nicht im Widerspruch stehen zu den sozialen Aufgaben, sondern muss als Chance für strukturelle Veränderungen gesehen werden.
Wie kommuniziert man wertschätzend und erfolgreich im Fundraising – dieser Frage ging Herr Dörfner von der Eva Stiftung nach. In zahlreichen interessanten und praxisnahen Fallbeispielen zeigte er auf, wie man bestmöglich und langfristig mit Stiftern in Kontakt bleibt.
Frau Baumholz und Herr Dr. Bornemann – Herr Grefe musste sich leider entschuldigen – haben in ihrer Diskussion über die Strategie der Digitalisierung der Stadt Stuttgart gesprochen. Nicht nur die internen Prozesse werden verändert, sondern auch die Bürgerbelange werden digitalisiert. Eventuell sogar als Muster für kleinere Städten und Gemeinden die von diesen Vorarbeiten zur Digitalisierung profitieren könnten.
Den Bereich „Recht“ deckte Herr Stephan Binsch ab mit seinem Vortrag über die Entwicklung der Tariflohnbindung in der Pflege. Aktuell müssen hier noch die Rahmenbedingungen geschaffen werden, und auch die Pflegekassen sind in der Pflicht, ein Kontrollsystem zu etablieren, um die erfolgreiche Einführung des Tariflohns zu unterstützen. Perspektivisch haben auch diese Einrichtungen einen Wettbewerbsvorteil, die sich an die Tariflohnbindung halten.
Die Podiumsdiskussion zwischen Herrn Diefenbach-Trommer und Frau Binz-Fietkau drehte sich um die Frage, Gemeinnützigkeit und Politik – Was Vereine und Stiftungen noch dürfen. Angesichts der aktuellen Rechtsprechung ist es spannend, wohin die Entwicklung geht und wie weitreichend die Folgen sein werden.
Frau Grund betonte in Ihrem Vortrag über die digitale Zusammenarbeit im Ehrenamt die Wichtigkeit einer gemeinsamen Plattform und eines einheitlichen, effektiven Kommunikationskanals innerhalb der zahlreichen NPO. Integrierte Lösungen schaffen Orientierung und minimieren Redundanz. Aktuell in der Praxis genutzte kollaborative Applikationen eignen sich darüber hinaus, mehr Nachwuchs zu generieren.
Im Offenen Forum am Schluss wurde über die Fragen nachgedacht, welche Veränderungen sich die Teilnehmer im kommenden Jahr erhoffen.
Wir bedanken uns für sehr interessante Gespräche, einen regen Austausch und freuen uns auf künftige Veranstaltungen und ein wachsendes Forum.