Der Treffpunkt für Verantwortliche, Entscheider und Berater aus Non-Profit-Organisationen
Nach einem erfolgreichen Start 2017 fand am 25. Oktober 2018 das zweite Stuttgarter Non-Profit-Forum im Haus der Wirtschaft statt. Das abwechslungsreiche Programm befasste sich auch diesmal wieder mit aktuellen Fragestellungen und Herausforderungen, denen Non-Profit-Organisationen heute gegenüberstehen. Die Teilnehmer aus unterschiedlichen Bereichen der Non-Profit-Organisationen nutzten die Gelegenheit zur Vernetzung, Erfahrungsaustausch und Information. Organisiert und veranstaltet wird das jährlich stattfindende Forum von den Partnern der SBRKooperation, der Kanzlei Gudrun Binz-Fietkau und der VOELKER-Gruppe, sowie der Kanzlei Dr. Stilz Behrens & Partner aus Freiburg.
„Es ist Ihr Tag, Ihre Veranstaltung!“ In ihrer Begrüßung betont Gudrun Binz-Fietkau die Wichtigkeit der Vernetzung im Bereich der Non-Profit-Organisationen und ermutigt die Teilnehmer zum regen Erfahrungsaustausch während des Forums und besonders im Alltag – zum Beispiel anschließend in der Xing-Gruppe des Stuttgarter Non-Profit-Forums.
Inspirierend beginnt danach das Tagesprogramm mit dem Impulsvortrag von Prof. Dr. Gregor Thüsing LL.M., Direktor des Instituts für Arbeitsrecht und Recht der Sozialen Sicherheit an der Universität Bonn.
„Was ist Gerechtigkeit? Bedarf es manchmal der Ungleichbehandlung oder der Förderung damit am Ende alle gleich sind?“
Mit diesen spannenden Denkanstößen im Kopf geht es für die Teilnehmer an die ganz konkreten Fragen und Aufgabenstellungen, die in den zwei parallel stattfindenden Panels „Organisation und Recht/Steuern“ thematisiert wurden.
Unter der Überschrift „Führung und Digitalisierung“ lenkte Prof. Dr. Dr. Sebastian Eschenbach zunächst den Blick zurück und vertrat die These, dass die meisten der „aktuellen Entwicklungen“ gar nicht so neu sind, sondern in den Grundzügen bereits von Taylor und dann Drucker vorweggenommen wurden, inzwischen aber durch deutliche Fortschritte in der Technologie, insbesondere im Bereich IKT, eben auch „umsetzbar“ wurden.
Im Panel Organisation diente der Nachmittag ebenfalls primär der systematischen Vernetzung der Teilnehmer, wie es der Titel der Veranstaltung „Forum“ auch ankündigte. Mit dem sehr bewährten Format „World Café“ wurden 3 Themen bearbeitet, die die Herausforderungen im Umgang mit Wissen sehr gut beschreiben:
Wie können Mitarbeiter für NPOs begeistert und auch geführt werden? Wie sieht – aufgrund der intrinsischen Motivationsstruktur von ehrenamtlich Tätigen die „verteile Führung“ (Shared Leadership) aus? Dr. Martin Rost von der Uni Stuttgart, Lehrstuhl ABWL und Organisation, moderierte diesen Tisch.
Unter der Überschrift „Unternehmensstrukturen“ war selbstverständlich auch die Unternehmenskultur ein wichtiges Thema, das „eigentlich“ ein traditionelles Stärkefeld von NPOs zeigt, teilweise aber etwas in den Hintergrund geriet und künftig wieder stärker betont werden sollte. Prof. Dr. Sandra Fietkau von der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg moderierte diesen Tisch.
Beziehungen zum Umfeld sind für alle NPOs relevant aus der offensichtlichen Notwendigkeit der Ressourcensicherung durch Spenden aber auch „in-kind-Leistungen“, also reale Unterstützung, die nicht direkt Cash-wirksam ist. Zentral ist die Frage der Transparenz: wie kann eine NPO sich selbst darstellen – aber auch möglichst gut andere verstehen. Alexander Haberer vom Jobcenter Stuttgart übernahm die Moderation dieses Themas.
Für Freunde der BWL-Theorie klingt bei diesen Fragen die Transaktionskostentheorie deutlich durch. Von hier kommen dann auch die entscheidenden Hinweise: Transparenz nach innen wie auch nach außen noch weiterentwickeln und die eigenen Ziele mit den vorhandenen Ressourcen in Deckung bringen.
Abgerundet wird der Tag mit einem Vortrag von Beate und Olaf Hofmann. Das Ehepaar entschied sich für ein Familiensabbatical mit der jüngsten Tochter in der Wildnis Kanadas und widmet sich seitdem Themen wie innerer Stabilität, seelischer Gesundheit und Selbstführung im täglichen Leben. Die Teilnehmer des Stuttgarter Non-Profit-Forums erhalten durch ihren Vortrag wertvolle Anregungen dazu, immer wieder auch auf sich selbst zu achten und bekommen Strategien an die Hand, mit denen sie Lebensfreude und Leistungskraft erhalten können, denn: „Wir müssen uns selbst Gutes tun, wollen wir der Welt unser Bestes geben.“
„Non-Profit-Organisationen gewinnen an Bedeutung“, betont Gudrun Binz-Fietkau. „Immer mehr Menschen bringen sich gesellschaftlich, ökonomisch und sozial ein.“ Trotzdem gäbe es Potential für Verbesserungen: Im Spannungsfeld von Ehrenamt und hauptberuflich Tätigen, Verwaltung und Gesellschaft nimmt die Vernetzung untereinander einen wichtigen Stellenwert ein, um Probleme erkennen und lösen zu können. Mit einem Ausblick auf das nächste Non-Profit-Forum am 7. November 2019 endet ein spannender Tag – die Gäste unterhalten sich noch lange beim abschließenden Netzwerk-Kaffee.
Gudrun Binz-Fietkau
g.binz-fietkau@sbr-kooperation.de
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